Wir schreiben das Jahr 2000 – Millenium.

Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es den Kultclub Fuchsbau in der Nähe vom Hauptbahnhof und er ist aus dem Chemnitzer Nachtleben nicht mehr wegzudenken. Vom kleinen Studentenclub hat er sich zur Szene-Location entwickelt und beschert dem einen oder anderen regelmäßig schlaflose Nächte oder auch den berühmt berüchtigten Kater am Morgen danach. Trotz aller Umbauten ist er noch immer der verwinkelte Keller und hat von seinem Charme nichts verloren. Vor allem die Tatsache Keller sorgt hin und wieder für schlechte Luft und so gibt es diese Partynächte im Sommer, an denen es so warm ist, dass es von der Decke tropft. Eigentlich eine ziemlich eklige Angelegenheit, aber aufgrund der teils düsteren Umgebung und den Menschenmassen, bekommt man es fast gar nicht mit. Und die die es selbst miterlebt haben, wissen heute noch davon zu berichten und können es als eine Geschichte aus alten Zeiten erzählen.

Volles Haus

Mit den 2000ern kommt auch ein Umdenken und an die Jugend denken. Der Fuchsbau hat sich musikalisch zu dieser Zeit sehr stark auf die Wave Gothic und Black Metal Szene konzentriert und merkt, dass dies auf Dauer nicht funktioniert. Es brauch neuen Schwung und so wird ein radikaler Schnitt gewagt. Mit dem neuen Namen `Club FX´ soll sich der Club wieder für die „breite Masse“ und andere musikalische Richtungen öffnen – Black, Hip Hop usw. Für die jungen Erwachsenen wird der Muttizettel eingeführt, der den Zutritt unter 18 Jahren ermöglicht.

Im Vordergrund der 2000er steht das Motto: Disko, Party und Feiern. Mit der Partyreihe SPARWAS XL hat sich der Club FX schnell einen Namen gemacht und setzt mit diesem ultimativen Partymittwoch auf Indiemucke, angesagte Sounds und bietet günstige Getränke. Den meisten von uns ist dieser Mittwoch als die berühmt berüchtigte 99 Cent Party bekannt. Ellenlange Schlangen am Einlass und an den Bars, Menschenmassen wohin man schaut und ein ganz besonderer Duft in der Luft. Auch das Personal hat eine ganz besondere Beziehung zu dieser Party. Während die Gäste den Heimweg antreten, heißt es für sie aufräumen im großen Stil, denn diese Party hinterlässt ihre Spuren im großen Umkreis, da kann man die Carolastraße schon mal komplett kehren. Und so ist es wenig verwunderlich, dass es irgendwann heißt `Auf Wiedersehen SPARWAS XL´.

2015 blickt der Fuchsbau für 35 Jahre zurück. Die Feierlichkeiten werden in diesem Jahr in das Programm des 7. Internationalen Alumni-Treffens der TU Chemnitz am 30. Mai integriert. Das sogenannte „Fuchsbau-Revival“ ist eine Retrospektive auf die Studentenclub-Ära des Partykellers an der Carolastraße. Und wer an diesem Abend als früherer Gast im Club nach Requisiten aus längst vergangenen Studententagen sucht, findet zumindest Zeitungsausschnitte aus alter Zeit, die nun eine der Bars ausschmücken.

Nur wenige Monate nach diesem Jubiläum übergibt der bisherige Besitzer Olaf Walter nach über 30 Jahren sein „Baby“ in die Hände von Karsten Kluge und am 01. April 2017 ist in der Freien Presse zu lesen: „Club FX geht, der FUCHSBAU kommt zurück“.